Schlossgarten & Eversten Holz werden Klima-fit!
Die Temperaturen steigen, das Wasser wird knapp, das Artensterben nimmt zu. Der Schlossgarten und das Eversten Holz brauchen Schutz und müssen widerstandsfähiger gegen den fortschreitenden Klimawandel gemacht werden.
Die beiden denkmalgeschützten Orte sind nicht nur wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Ihre Gesundheit hat auch einen großen Einfluss auf unser Stadtklima: Die “grünen Lungen” Oldenburgs filtern die Luft und sorgen für frischen Sauerstoff in der aufgeheizten Stadt.
Bis Ende 2025 hat das Projekt “Klimaoasen Oldenburg” zum Ziel, die beiden Stadtgärten durch bauliche und weitere Klimaanpassungsmaßnahmen fit für die Zukunft zu machen! “Klimaoasen Oldenburg” ist ein Kooperationsprojekt des Landesmuseums Natur und Mensch, des Instituts für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Stadt Oldenburg. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.
Die Vorhaben zur Klimaanpassung strukturieren sich um die folgenden vier Themenbereiche:
Sowohl im Schlossgarten und Eversten Holz werden dabei verschiedene Klimaanpassungsmaßnahmen umgesetzt. Die Entwicklung dieser Maßnahmen wird begleitet durch eine sozialwissenschaftliche Forschung des Landesmuseums Natur und Mensch sowie eine umweltwissenschaftliche Forschung des Instituts für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Klima-Rundgang
Klicke auf die Karten vom Schlossgarten oder vom Eversten Holz und starte den Klima-Rundgang! Der Rundgang erklärt dir die verschiedenen Schwerpunkte des Projekts “Klimaoasen Oldenburg”. Du findest auf den interaktiven Karten jeweils vier Punkte mit den Hauptthemen des Projekts. Klicke die Punkte auf der Karte an und erfahre, worum es dabei genau geht. Zu jedem dieser Checkpoints haben wir kleine Hotspots verteilt, die jeweils passende Beispiele beleuchten. Sie tauchen als Dreiecke mit Nummern auf den Karten auf. Klicke sie an und lies dir die Infos durch.
Den Klima-Rundgang gibt es auch live! Im Schlossgarten und im Eversten Holz stehen die Checkpoints mit ihren Hotspots an den Orten auf den Karten. Du kannst vor Ort mit einem Flyer oder mit dieser Online-Version beim Spazierengehen einfach in Ruhe alles ablaufen.
Beteiligungsmöglichkeiten
Baustellen-News
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Entschlammung der Pferdetränke fertiggestellt
27. März 2024Entschlammung der Pferdetränke fertiggestellt
27. März 2024
Gute Neuigkeiten von der Pferdetränke: Die Entschlammungsarbeiten an der Pferdetränke im Eversten Holz konnten am Dienstag, den 19. März 2024 erfolgreich fertiggestellt werden!
Die Umsetzung der Maßnahme startete im September 2023. Aufgrund von Kampfmittelfunden musste das Vorgehen bei der Entschlammung der Pferdetränke mehrfach angepasst und entsprechende Räum- und Sicherheitskonzepte entwickelt werden. Dadurch verzögerte sich die Beendigung der Maßnahme um mehrere Monate. Mittlerweile ist das Ziel der vollständigen Entschlammung erreicht. Der Rückbau der Baustelle und die Wiederherstellung der Naturfläche wird bis Mitte April abgeschlossen sein. Der Rückbau enthält auch Bioturbierungsarbeiten, also die Belüftung des Bodens mittels gezielter Punktierungen. Dies dient dazu, Wurzeln von entstandenen Verdichtungen zu entlasten und die ökologische Fläche für eine Renaturierung vorzubereiten.
Warum die Entschlammung?
Mit der Entschlammung als Revitalisierungsmaßnahme im Rahmen des Klimaanpassungsprojekts „Klimaoasen Oldenburg“ soll der ökologische Zustand des Gewässers verbessert werden, um so seine Qualität als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu steigern.
Wieviel Schlamm wurde entnommen?
Knapp 900 Tonnen Schlamm wurden mittels Greifbagger entnommen. Aufgrund einer hohen Entwässerungsquote, konnte der Schlamm von mehr Wasser und damit Masse befreit werden, sodass daraus 750 Tonnen Schlammkuchen entstanden sind, die als Sondermüll der Deponieklasse 3 entsorgt werden.
Mehrkosten
Die entstandenen Kosten der Entschlammungsarbeiten belaufen sich durch die verlängerte Laufzeit der Maßnahme auf insgesamt ca. 700.000 Euro und sind damit um 300.000 Euro höher als ursprünglich geplant. Entstandene Baunebenkosten, inklusive des rechtlich verpflichtenden Einschaltens des Kampfmitteräumdienstes, die damit verbundenen Anpassungen der Sicherheitskonzepte, Arbeitsabläufe sowie die tatsächliche Kampfmittelbeseitigung liegen bisher bei ca. 500.000 Euro. Seit Mitte Februar wurden wöchentlich ca. 25 kg Kampfmittel sichergestellt.
Die Kosten müssen vom Projekt „Klimaoasen Oldenburg“ (Verursacherprinzip) getragen werden. Das Land Niedersachsen übernimmt ausschließlich die Kosten für den Abtransport und die Entsorgung gefundener Kampfmittel. Alle geplanten baulichen und nicht-baulichen Maßnahmen in Schlossgarten und Eversten Holz können aber nach wie vor umgesetzt werden.
Zur Finanzierung der Entschlammung wurden vor allem Gelder für die in 2025 geplante Ausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch gekürzt. Weiterhin wurde der ebenfalls museale Posten „Ausstattung und Kunstwerke“ mit geplanten innovativen Sitzbänken und Mülleimern gänzlich gestrichen. Gestalterische Vorhaben werden nun versucht im Rahmen der geplanten Hands-On Stationen vom Museum aufzufangen. Alle Kostenverschiebungen wurden so gewählt, dass – wie vom Förderprogramm vorgegeben - bauliche Maßnahmen im Bereich einer blau-grünen Infrastruktur priorisiert werden, d.h. solche, die Ökologie und Wasser betreffen.
Ein Mittelumwidmungsantrag zur Umschichtung von Geldern innerhalb des Projektes wurde erfolgreich gestellt und vom Fördermittelgeber bewilligt.
Fundstücke
Während der Entschlammungsarbeiten wurden immer wieder interessante und teilweise skurrile Fundstücke zu Tage gefördert, darunter Pillendöschen, Schuhe, Kinderspielzeug, Besteck und vieles mehr. Einige der Funde sind aktuell im Landesmuseum Natur und Mensch ausgestellt und thematisieren eine klimabeeinflussende Gesellschaft entsprechend materieller Kulturgegenstände.
So geht es mit der Pferdetränke weiter
Nach Beendigung der Entschlammungsarbeiten werden die Ufer der Pferdetränke naturnah bepflanzt sowie sogenannte Teichinseln installiert. Eine Uferbepflanzung mit u.a. Schilf und verschiedenen Blühpflanzen wie z.B. Blutweiderich, Mädesüß, Sumpf-Schwertlilie und Sumpfdotterblume soll dafür sorgen, Laub und Staub abzufangen, bevor sie ins Gewässer gelangen.
Außerdem werden vier Teichinseln à 30-35qm Größe in die freie Gewässerfläche der Pferdetränke gesetzt. Es handelt sich dabei um Metallkörbe, die mit u.a. Blutweiderich, Schlank-Segge, Sumpf-Segge und Sumpf-Schwertlilie bepflanzt werden. Die Pflanzen sollen dazu dienen, die Wasserqualität zu verbessern, indem sie das Wasser filtern und ihm Nährstoffe entziehen. Die Bepflanzungsarbeiten starten ab Ende April und werden von der Carl von Ossietzky Universität entwickelt und umgesetzt.
Ebenfalls durch die Universität Oldenburg wird ein Monitoring der Wasserqualität stattfinden, um den Erfolg von Entschlammung und Bepflanzung zu überprüfen.
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Funde aus der Pferdetränke: Materielle Kultur der letzten 200 Jahre – zwischen Müll und kulturellem Zeugnis
07. Februar 2024- Update
Funde aus der Pferdetränke: Materielle Kultur der letzten 200 Jahre – zwischen Müll und kulturellem Zeugnis
07. Februar 2024
Im Rahmen von “Klimaoasen Oldenburg” wird das größte Gewässer im Eversten Holz - die Pferdetränke - von Schlamm befreit, der u.a. durch die einfallenden Blätter entsteht. In unserem Blogartikel findest du nähere Informationen dazu.
Von Kinderspielzeug, über Tablettendöschen bis hin zur Schuhsohle – während der Entschlammungsarbeiten konnten diverse spannende Gegenstände aus vergangenen Zeiten sichergestellt werden. Dies ist durch die konservierende Wirkung von Faulschlamm möglich, denn durch den Ausschluss von Sauerstoff sorgt dieser dafür, dass die Funde sehr gut erhalten sind. Eine Auswahl der teilweise auch skurrilen Fundstücke kann ab jetzt kostenlos im Open Space des Landesmuseums Natur und Mensch bewundert werden.
Was auf den ersten Blick wirkt wie „Zivilisationsmüll“, ist sowohl von archäologischem als auch kulturellem Wert. Die gefundenen Gegenstände geben Aufschluss über gesellschaftliche Entwicklungen, Identitäten materieller Kultur und können sogar historische Überlieferungen darstellen. Die Fundstücke thematisieren auch sehr aktuelle Klima-Fragestellungen und eröffnen Perspektiven auf verschiedene Bereiche einer klimabeeinflussenden Gesellschaft.
Klimaoasen Oldenburg versucht nachhaltige Entwicklungen mit seinen Klimaanpassungsmaßnahmen positiv zu unterstützen und dabei möglichst viele Impulse in der Gesellschaft zu hinterlassen. Die Präsentationsform soll daher dazu anregen, sich mit den Fundstücken auseinander zu setzen und mit dem menschlichen Einfluss auf die Erde in Verbindung zu bringen.Gedanken & Geschichten gesucht
Was denkst du über die Gegenstände, die in der Pferdetränke gefunden wurden?
Haben bestimmte Fundstücke eine besondere Bedeutung für dich oder lösen eine Erinnerung aus?
Wie findest du die gebildeten Themen-Gruppen zu den Gegenständen und fallen dir weitere in Bezug auf den Klimawandel ein?
Wir freuen uns, wenn du Lust hast, deine Gedanken und Eindrücke über unser Online-Formular mit uns zu teilen! Vielleicht werden sie Teil der geplanten Ausstellung zum Projekt im Landesmuseum Natur und Mensch.
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Baustart für die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz
30. November 2023- Baublog
Baustart für die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz
22. September 2023
Am 25. September 2023 startet die Umsetzung der ersten baulichen Anpassungsmaßnahme, die im Rahmen des Projekts Klimaoasen Oldenburg realisiert wird: Die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz. Mit dieser Revitalisierungsmaßnahme soll der ökologische Zustand des Gewässers verbessert werden, um die Qualität der Pferdetränke als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu steigern.
Alle aktuellen Informationen zur Baustelle finden sich hier:
AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Im Südosten des Eversten Holzes befindet sich das größte Gewässer des Stadtwaldes, die sogenannte Pferdetränke.Der kleine Teich wurde vor etwa 200 Jahren als prägendes Element des Landschaftsbildes angelegt und sollte den damals hohen Wasserstand im Park ausgleichen. Einer Überlieferung zufolge diente die Pferdetränke außerdem der Reinigung von Kutschen, ehe sie in die Stadt weiterfahren durften. Am Grund der Pferdetränke wird daher eine gepflasterte Furt vermutet, die den Kutschen die Durchfahrt erleichterte. Mit der Entschlammung wird sich zeigen, was sich auf dem Grund finden lässt – die Maßnahme ist daher auch vor historischem Hintergrund sehr spannend.
Seit geraumer Zeit ist der Zustand der Pferdetränke problematisch: große Mengen Schlamm am Grund, ein zu hoher Nährstoffgehalt, niedrige Wasserstände und Gestank nach faulen Eiern im Sommer (mehr zu den Problemen der Pferdetränke könnt ihr hier nachlesen) – der Verein der Freunde des Eversten Holzes e.V. kämpft daher schon seit Jahren für eine Revitalisierung des Gewässers. Durch das Projekt Klimaoasen Oldenburg hat die Maßnahme nun endlich einen finanziellen Boden durch einen Bundesfonds zur Klimaanpassung in Städten bekommen und der Wunsch wird umsetzbar.
Was genau bei der Entschlammung der Pferdetränke passiert und warum diese Maßnahme so wichtig ist, möchten wir euch in diesem Blogartikel erläutern.
Ökologische Bedeutung der Pferdetränke
Die Pferdetränke spielt eine wichtige ökologische Rolle für die Stadtnatur Oldenburgs. So zeigen Milieustudien der Universität Oldenburg aus den Jahren 2010 und 2022, dass das Gewässer wertvollen Lebensraum zur Verfügung stellt: Amphibien nutzen das Gewässer als Lebensraum – Laichen und Überwintern zum Beispiel darin; es dient als wichtiger Jagdgrund für mehrere geschützte und teils gefährdete Fledermausarten, die im Eversten Holz leben. Darüber hinaus beheimatet es natürlich diverse weitere Wasserlebewesen.
Was ist das Problem? / Warum ist eine Entschlammung nötig?
Die Pferdetränke ist in einem schlechten ökologischen Zustand.
Der Grund des Gewässers ist über die letzten Jahrzehnte durch natürliche sowie anthropogene Einträge verschlammt (mehr dazu könnt ihr hier nachlesen). Dieser Faulschlamm bildet eine lebensfeindliche Umgebung, was negative Auswirkungen auf die Biodiversität des Gewässers hat. Aus dem Schlamm entweichen außerdem schädliche Gase und sorgen für einen unangenehmen Geruch des Gewässers im Sommer. Zusätzlich ist der Schlamm mit Schadstoffen belastet, welche u.a. auf die nebenliegende Straße zurückzuführen sind. Die Wasserqualität leidet stark darunter.
Zudem ist das Gewässer mit Phosphat verunreinigt – es ist also sehr nährstoffreich, was sich negativ auf das Gewässer und seine Bewohner auswirkt. Eine hohe Konzentration an Nährstoffen in Gewässern sorgt für vermehrtes Pflanzenwachstum, z.B. von Algen. In der Pferdetränke fördert es den Wuchs der Kleinen Wasserlinse - auch „Entengrütze“ genannt. Breiten sich diese Pflanzen stark aus, nehmen sie anderen Wasserlebewesen Licht und Sauerstoff und können so das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringen. Bestimmte Pflanzen wachsen sehr stark, andere starben ab – die Biodiversität sinkt und am Grund sammeln sich große Mengen toter Biomasse. Aufgrund des vorherrschenden Sauerstoffmangels entsteht daraus Schlamm und das Gewässer verlandet mit der Zeit immer stärker (mehr dazu könnt ihr hier nachlesen).
Eine detaillierte Erklärung des problematischen Zustands der Pferdetränke und ihrer Bedeutung als Lebensraum haben wir hier für euch erläutert.
Welche Ziele werden mit der Entschlammung der Pferdetränke verfolgt?
Übergeordnetes Ziel ist es, die Pferdetränke zu „revitalisieren“, also ihre Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verbessern.
Für die Revitalisierung ist eine Entschlammung zwingend erforderlich. Denn durch die Entfernung des Schlamms lässt sich die Wasserqualität erheblich verbessern: Die Entfernung von Biomasse und Faulschlamm senkt den Nährstoff- und Schadstoffgehalt des Gewässers. Durch einen geringeren Nährstoffgehalt wird auch das Wachstum der Kleinen Wasserlinse („Entengrütze“) eingeschränkt. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff und Sonnenlicht in den Teich, was sich positiv auf Tiere und Pflanzen auswirkt.
Insgesamt wird so nicht nur die Qualität des Gewässers als Lebensraum für Fauna und Flora verbessert und die Biodiversität gefördert, das Gewässer gewinnt auch für die Besucher:innen des Eversten Holz an Attraktivität.
Im Rahmen der Entschlammungsmaßnahmen wird auch die beim letzten Sturm umgestürzte Weide entfernt, die derzeit noch im Gewässer liegt.
Was würde passieren, wenn die Pferdetränke nicht entschlammt wird?
Würde die Pferdetränke nicht entschlammt werden, würde sich über die Jahre immer mehr Schlamm an ihrem Grund sammeln. Die Wasserqualität würde immer weiter abnehmen und die Pferdetränke würde zu einer immer stärkeren geruchlichen Belästigung werden. Das Gewässer würde immer nährstoffreicher werden, wodurch zu vermehrtem Wuchs von Algen und anderen Pflanzen käme – die Pferdetränke würde also immer stärker verlanden und irgendwann vollständig austrocknen. Um das Gewässer langfristig zu erhalten und in seiner Qualität als Lebensraum zu verbessern, ist eine Entschlammung zwingend notwendig.
Wieviel Schlamm befindet sich in der Pferdetränke?
Messungen der Jade Hochschule in Oldenburg im November 2022 haben ergeben, dass sich am Grund der Pferdetränke etwa 877 Kubikmeter Schlamm befinden. Um sich diese Menge besser vorstellen zu können, lässt sich folgendes Gedankenexperiment durchführen: Würde man diese Schlammmenge gleichmäßig auf der gesamten Fläche der Pferdetränke (knapp 3000 qm) verteilen, wäre diese überall mit etwa 30cm Schlamm bedeckt. Natürlich ist der Schlamm durch unterschiedliche Wassertiefen nicht gleichmäßig auf dem Grund verteilt, sodass es auch Bereiche mit wesentlich tieferen Schlammschichten gibt – bei der Messung standen die Studierenden teilweise zum Beispiel knietief im Schlamm.
Wann finden die Bauarbeiten statt?
Alle Infos zum Zeitraum der Bauarbeiten unter: AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Montags bis freitags wird von 7:00 bis 19:00 gearbeitet, samstags teilweise ebenfalls von 7:00 bis 15:00.
Werden Straßen und Wege gesperrt?
Alle Infos zu Sperrungen unter: AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Wie laut werden die Bauarbeiten sein?
Die Bauarbeiten selbst sind verhältnismäßig leise – es wird allerdings ein Stromaggregat verwendet, welches Geräusche macht. Zudem werden in regelmäßigen Abständen LKW fahren, die den entnommenen Schlamm abtransportieren.
Wie wird bei der Entschlammung vorgegangen?
Die Baumaßnahmen übernimmt die VEBIRO GmbH, die auf Gewässersanierung und Entschlammung spezialisiert ist. Zuständiges Planungsbüro ist die LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft mbH.
Die Entnahme des Schlamms wird mit einem schwimmenden Amphibienboot durchgeführt. Eine Vorrichtung an diesem Boot lockert den Schlamm am Gewässergrund auf, sodass er abgesaugt und über Schläuche ans Ufer geleitet wird. Dort werden grobe Bestandteile wie Äste, Blätter aber auch Fremdkörper wie z.B. Abfall ausgesiebt. Anschließend wird in einer Entwässerungsanlage das Wasser aus dem Schlamm herausgepresst und dieser „Schlammkuchen“ mit LKW abtransportiert. Da der Schlamm mit Schadstoffen belastet ist, muss er als Sondermüll entsorgt werden. Das Wasser wird zurück in die Pferdetränke geleitet.
Hinweis: Da kurz nach Start der Entschlammungsarbeiten Munitionsreste und andere Kampfmittel in der Pferdetränke gefunden wurden, musste das Verfahren angepasst werden.
Mehr dazu, lest ihr hier: AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Wie und wo wird die Baustelle eingerichtet?
Von der Hauptstraße aus wird es westlich der Pferdetränke eine Baustellenzufahrt geben (in der Karte gelb schraffiert). Dafür wird ein kleiner Teil der Hainbuchenhecke und der Eiben entfernt, die das Eversten Holz an dieser Stelle zum Gehweg abgrenzen. Im Rahmen der klimaresilienten Bepflanzungsmaßnahmen wird hier im weiteren Verlauf des Projektes natürlich wieder entsprechend nachgepflanzt. Die Baustelleneinrichtung (in der Karte gelb schraffiert) wird auf der kleinen Wiesenfläche nord-westlich der Pferdetränke errichtet. Dazu muss auch der Weg entlang der Pferdetränke gesperrt werden (in der Karte rot eingezeichnet). Die Baustelle wird mit Bauzäunen umgrenzt.
Bauschild
Für die baulichen Anpassungsmaßnahmen muss ein Bauschild aufgestellt werden. Am Eingang des Eversten Holzes aus Richtung des Marktplatzes Eversten wurde daher zum Start der Entschlammungsarbeiten ein Gerüst für ein Bauschild errichtet. Das Gerüst besteht aus mehreren Betonklötzen, auf denen ein Holzgestell installiert ist, an welchem das Bauschild montiert wird, sobald das Gestell hinsichtlich der Statik angepasst wurde.
Die Errichtung eines Bauschildes ist durch die Grundlage der Bundesfördermittel als Land Niedersachsen zwingend vorgegeben. Die Kosten sind entsprechend der baufachlichen Beratung durch das Staatliche Baumanagement Region Nord West in der Projektfördersumme einkalkuliert. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, wird nicht für jede bauliche Anpassungsmaßnahme ein eigenes Bauschild errichtet. Stattdessen wird ein Bauschild in entsprechender Größe aufgestellt, welches alle baulichen Anpassungsmaßnahmen im Rahmen des Projektes „Klimaoasen Oldenburg“ abdeckt.
Das Bauschild wurde gemäß der Bauschildvorgaben für durch den Bund geförderte Bauvorhaben des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung vom Staatlichen Baumanagement Region Nord West erstellt und verantwortet. Die Größe des Schildes von 5x3m ist ebenfalls durch die Bauschildvorgaben für durch den Bund geförderte Bauvorhaben des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung vorgegeben.
Warum ist diese Entschlammungsmethode besonders schonend?
Die gewählte Entschlammungsmethode ist besonders schonend, da das Wasser nicht abgelassen wird und keine Bagger zur Entnahme des Schlamms zum Einsatz kommen. Die in der Pferdetränke lebenden Tiere und Pflanzen werden so besonders wenig beeinträchtigt.
Wie werden Bäume und Boden geschützt?
Die Baustelle wird so klein wie möglich gehalten. Benötigte Maschinen werden in größtmöglicher Entfernung zu den Bäumen gelagert, um deren Wurzeln nicht zu schädigen. Bäume werden durch Bauzäune abgesperrt (Eichen im Eversten Holz) und wenn nötig mit einem Stammschutz versehen (Platanen in Nähe der Straße).
Wiese und Wege werden durch sogenannte Lastenverteilungsplatten (Baggermatten oder Stahlplatten) geschützt, um eine Verdichtung zu minimieren. Im Anschluss an die Bauarbeiten wird der Boden tiefenbelüftet, gefräst und ggfls. Rasen neu eingesät.
Schaden die Bauarbeiten den Wasserlebewesen?
Bauliche Maßnahmen in Ökosystemen sind immer mit erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden. Der langfristige ökologische Nutzen der Entschlammung wurde von Expert:innen gegenüber Schäden durch die bauliche Anpassungsmaßnahme sorgfältig abgewogen. Langfristig soll die Maßnahme die Gewässerqualität so positiv beeinflussen, dass sich der große Eingriff absolut lohnt, um aus der Pferdetränke einen noch wertvolleren Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu machen.
Bei der Durchführung der Maßnahme wird auf eine besonders schonende Methode gesetzt. Auch der Zeitpunkt für die Entschlammung ist mit Bedacht gewählt. Hier gilt es die Brut- und Setzzeit und die Winterruhe der Amphibien zu beachten. Letztere buddeln sich für einen bestimmten Zeitraum in den Schlamm am Grund von Gewässern ein und überstehen in einer Winterstarre die kalte Jahreszeit. Der Zeitraum, den sie so verbringen, ist abhängig von der Umgebungstemperatur und den lokalen Gegebenheiten – meistens reicht die Phase vom Spätherbst bis Ende des Frühjahrs. Die Maßnahme brauchte einiges an Vorlauf- und Planungszeit. In Abstimmung mit Prof. Dr. Dirk Albach der Universität Oldenburg und der Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg ist daher für dieses Jahr der letztmögliche Zeitpunkt zur Durchführung der Maßnahme, bevor die Amphibien ihr Winterquartier beziehen.
Fische werden durch die Entschlammungsmethode nicht beeinträchtigt. Das Wasser wird nicht abgelassen und es gibt immer ausreichend Bereiche, die nicht bearbeitet werden. Bei Bewegungen im Wasser fliehen die Fische automatisch und können dann in ruhigere Zonen ausweichen.
Mikroorganismen, die im Schlamm leben, werden natürlich mit entnommen – dies ist leider nicht zu vermeiden. Allerdings bleibt immer ein Rest Schlamm am Grund erhalten und damit auch ein Teil der Mikroorganismen. Dies ist besonders wichtig, um das ökologische Gleichgewicht nach der baulichen Anpassungsmaßnahme möglichst schnell wiederherzustellen.
Wieso ist die Maßnahme wichtig für’s Klima?
Die Gesundheit des Eversten Holzes hat einen großen Einfluss auf unser Stadtklima: Der Stadtwald filtert die Luft, kühlt sie und sorgt für frischen Sauerstoff. Die Pferdetränke, als größtes Gewässer im Eversten Holz trägt durch Verdunstung erheblich zu einer Kühlung des Stadtklimas bei. Revitalisieren und stärken wir die Pferdetränke erhalten wir damit die Funktion des Eversten Holzes als eine der „grünen Lungen“ Oldenburgs.
Wie geht es weiter?
Im weiteren Verlauf des Projektes wird geprüft, ob ein Anschluss der Pferdetränke an das Grabennetz des Eversten Holzes möglich ist. So würde bei Starkregenereignissen eine Speicherung von Regenwasser ermöglicht werden. Zu- und Abläufe hätten den Vorteil, dass sie eine Durchmischung der Wasserschichten verbessern würden und so eine bessere Versorgung der unteren Wasserschichten mit Sauerstoff gewährleisten und der erneuten Bildung von Faulschlamm vorbeugen könnten.
Informationen zu allen weiteren Maßnahmen im Rahmen des Projektes Klimaoasen finden sich hier.